No-Goes beim wissenschaftlichen Schreiben – diese Fehler solltest du vermeiden
Eine erfolgreiche wissenschaftliche Arbeit geht weit über das bloße Einhalten formaler Kriterien wie Formatierung, Zitierweise und Quellenangaben hinaus. Sie erfordert Präzision, Neutralität und Klarheit. Wirklich überzeugend wird deine Arbeit erst durch eine Kombination aus logischer Struktur, fundierter Argumentation und einer zielgerichteten Darstellung deiner Erkenntnisse. Dennoch schleichen sich oft Fehler ein, die die Qualität und Glaubwürdigkeit der Arbeit beeinträchtigen können. Hier erfährst du, welche häufigen „No-Goes“ du unbedingt vermeiden solltest und wie du sie durch bewährte Alternativen ersetzen kannst.
1. Subjektive Aussagen und persönliche Meinungen
Subjektive Aussagen können die Objektivität deiner Forschung infrage stellen. Statt persönlicher Meinungen solltest du objektive Formulierungen verwenden und deine Schlussfolgerungen mit Fakten und Beweisen untermauern. Wertende Ausdrücke wie „leider“ oder „zum Glück“ sind ebenfalls fehl am Platz, da sie den Eindruck von Voreingenommenheit erwecken können. Setze auf Neutralität und sachliche Darstellungen, um die wissenschaftliche Integrität deiner Arbeit zu gewährleisten.
Ich glaube, dass ...
Zum Glück war die Methode erfolgreich.
Leider konnten keine Ergebnisse erzielt werden.
Die Ergebnisse legen nahe, dass ...
Die angewendete Methode erwies sich als vorteilhaft.
Die vorliegenden Daten zeigen keine signifikanten Ergebnisse.
2. Verwendung von Umgangssprache
Umgangssprachliche Formulierungen beeinträchtigen den formellen und akademischen Ton einer wissenschaftlichen Arbeit. Vermeide daher Begriffe und Redewendungen aus dem Alltag und wähle stattdessen eine präzise akademische Ausdrucksweise. Eine professionelle Sprache unterstreicht nicht nur die Qualität deiner Forschung, sondern erleichtert auch ein internationales Verständnis deiner Arbeit und entspricht den anerkannten wissenschaftlichen Standards.
Das Ding ist, dass ...
Die Ergebnisse sind komisch.
Irgendwie scheint es, dass ...
Es ist toll, dass ...
Es gilt zu beachten, dass ...
Die erzielten Ergebnisse waren so nicht zu erwarten.
In gewisser Hinsicht deutet sich an, dass ...
Ein bedeutsamer Aspekt ist, dass ...
3. Übermäßige Nutzung von Substantiven
Nominalisierungen, also die Umwandlung von Verben oder Adjektiven in Substantive, führen oft zu einer unnötig komplizierten und abstrakten Schreibweise. Verwende stattdessen aktive Verben, um deine Argumente klar und direkt zu formulieren. Eine verständliche Sprache hilft deinen Lesern, die Inhalte und Ergebnisse deiner Forschung besser nachzuvollziehen und steigert die Lesbarkeit deiner Arbeit.
Die Beschreibung des Phänomens erfolgte durch die Anwendung von erklärenden Modellen.
Die Überprüfung der Ergebnisse erfolgte durch die Durchführung von Tests.
Die Beschreibung der Vorgänge erfolgte durch den Einsatz von erklärenden Modellen.
Das Phänomen wurde mithilfe erklärender Modelle beschrieben.
Die Ergebnisse wurden mithilfe von Tests überprüft.
Die Vorgänge wurden anhand von erklärenden Modellen beschrieben.
4. Unpräzise Formulierungen
Ungenaue oder mehrdeutige Formulierungen können Missverständnisse hervorrufen und die Klarheit deiner Arbeit gefährden. Wähle deine Worte präzise und vermeide Interpretationsspielräume, die die Glaubwürdigkeit deiner Forschung infrage stellen könnten. Eine klare, eindeutige Sprache erleichtert die Kommunikation deiner Ergebnisse und unterstreicht die Qualität deiner Arbeit.
Die Wirkung des Trainings war positiv.
Die Auswirkungen auf die Umwelt waren in gewisser Weise relevant.
Es gab eine Korrelation zwischen den Daten.
Die positive Wirkung des Trainings ergab sich aus der signifikanten Verbesserung psychologischer Parameter.
Die Auswirkungen auf die Umwelt waren wegen des Rückgangs der Biodiversität bedeutsam.
Die Daten weisen eindeutig auf eine statistisch signifikante Korrelation hin.
5. Übermäßiger Gebrauch von Fachjargon
Zu viel Fachjargon kann deine Arbeit für ein breiteres Publikum unzugänglich machen. Begrenze die Verwendung von fachspezifischen Begriffen auf das Nötigste und erkläre diese, wenn sie nicht allgemein bekannt sind. Ein Glossar am Ende deiner Arbeit kann dabei helfen, komplexe Begriffe zu erläutern, ohne die Lesbarkeit des Haupttexts zu beeinträchtigen.
Die auf akademischer Forschung basierende Analyse ist reputativ für ihre hohe Validität und Reliabilität.
Die terminologische Dissonanz wurde durch eine synchrone Terminologieangleichung eliminiert.
Die Erhebungen implizieren eine konsistente Positivkorrelation.
Die Analyse, die auf empirischer Forschung beruht, ist bekannt für Genauigkeit und Zuverlässigkeit.
Die unterschiedliche Terminologie wurde durch die Verwendung einheitlicher Begriffe beseitigt.
Die Befunde deuten auf eine konstante positive Verbindung hin.
Fazit: Richtlinien und Standards beachten
Die hier beschriebenen No-Goes sind nur ein Ausschnitt potenzieller Fehler, die in wissenschaftlichen Arbeiten auftreten können. Je nach Fachgebiet und den Anforderungen deiner Hochschule können weitere spezifische Kriterien gelten. Es ist daher entscheidend, dass du dich mit den entsprechenden Richtlinien und Standards vertraut machst, um die Qualität und Integrität deiner Arbeit sicherzustellen.
Hast du Schwierigkeiten, überhaupt mit dem Schreiben zu beginnen? Erfahre hier, wie du die Angst vor dem ersten Satz überwinden kannst.
Einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema findest du hier als Download.